07/2012 Ian McEwan: Der Tagträumer

Oft scheint es, als wäre Peter auf einem ganz anderen Planeten. Dann steht er einfach in der Küche und starrt vor sich her, alles um ihn herum ist ausgeblendet und man muss ihn wirklich in diese Welt zurückholen. Peter ist Tagträumer und erlebt dadurch so fantastische Geschichten, wie sie nur einer kindlichen Phantasie entspringen können.

Er tauscht mit einem Baby die Körper und durch lebt einen Tag aus der konfusen Sicht eines Säuglings – noch dazu eines Säuglings, den er zuvor nichtmals leiden konnte. Dann tauscht er mit der Familienkatze die Körper und schlägt eine benachbarte Katze, die das Familiengrundstück in Besitz nehmen will in die Flucht. Und an wieder einem anderen Tag lässt er seine ganze Familie mit einer Unsichtbarkeitscreme verschwinden. Faszinierend, was man sich so alles erträumen kann, wäre da nicht die Realität in welcher Peter mit dem Unverständnis der Lehrer kämpfen muss – gut, dass ihn einige Lehrer wirklich mögen – oder sich dafür rechtfertigen muss, dass er seine Schwester gedankenverloren im Bus hat sitzen lassen.

Mein Fazit
Ian McEwan erzählt eine wirklich süße Geschichte über ein ganz wundersames und phantasievolles Kind. Als Leser kann man sich wunderbar in Peter hineinversetzen und erlebt dennoch die Probleme, die sich aus der Tagträumerei ergeben am Rande mit. Oft vergisst man als Erwachsener, wie schön es doch war, sich einfach seinen Tagträumen hinzugeben. Manchmal wär es doch noch ganz schön, ein Kind zu sein 😉

Ian McEwan: Der Tagträumer
Taschenbuch
Verlag: Diogenes
Seiten: 160
ISBN-13: 978-3257232578

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