14/2011 Wolfgang Herrndorf: Tschick

Hoch gelobt wurde Wolfgang Herrndorfs 2010 erschienener Jugend-Romen „Tschick“, in dem sich die zwei scheinbar sehr unterschiedlichen Jugendlichen Tschick und Maik auf eine Ferienreise durch die deutsche Provinz machen… noch dazu in einem geklauten Lada.

Mit einem Blick auf meine aktuelle Challenge war schnell klar, dass auch ich diesen Roman einmal lesen muss. (Ok, so groß war der Zwang jetzt nicht).

Zum Inhalt:
Wir stolpern Maik am Ende seiner Reise über die Füße, als er gerade voller Blut, schwer verwundet und eingenässt auf der Wache der Autobahnpolizei zusammenbricht. Kein schöner Anblick, der sich einem da bieten mag. Aber wie um alles in der Welt ist Maik nur so zugerichtet worden?

Und so beginnt Maik von seinem Leben zu erzählen: Maik ist ein mehr als unauffälliger Schüler ohne Freunde. Denn sein einziger Freund ist aus Berlin aufs Land gezogen und studiert dort lieber Vögel als „normale“ Sachen zu machen. Und so wird Maik nichtmal zu der großen Geburtstagsfeier seiner Angebeteten eingeladen, auf die er sich schon so gefreut hat.
Die Sommerferien beginnen und Maiks Mutter entschwindet erstmal in die Beautyfarm (=Entzugsklinik) und Maiks Vater auf eine 2-wöchige Geschäftsreise mit der leichtbekleideten „Sekretärin“. Maik ist also auf sich alleine gestellt, bis abends der neue Mitschüler Tschick auftaucht. Und gemeinsam machen Sie sich mit einem geklauten Lada auf den Weg in die Wallachei, auch wenn Maik davon überzeugt ist, dass es die garnicht gibt. Ohne Karte, ohne Kompass, hauptsache gen Süden. Und wenn man nicht weiß, wo Süden ist, fährt man halt immer abwechselnd links und rechts.

Selbstverständlich muss auf dieser Reise einiges schiefgehen, was bereits mit dem Thema Tanken anfängt. Denn welcher Tankwart würde nicht seltsam gucken, wenn zwei 8.-Klässler tanken wollen. Also muss dann wohl Benzin von einem anderen Auto geklaut werden.
Auf ihrer Irrfahrt durch die Provinz lernen sie Isa kennen, die auf ihre eigene Art ein Auge auf Maik geworfen hat, sind zu Gast bei einer sehr ländlich lebenden Familie und lernen, dass man in der Schule zwar immer vor bösen Menschen gewarnt wird, aber eigentlich auch mal lernen sollte, dass es auch wirklich herzensgute Menschen gibt, die auch noch ihre Hilfe anbieten, wenn man sie um 4 Uhr Nachts aus dem Bett klingelt und ein fiktives Gespäch mit ihnen führt.
Zwischendurch werden sie auch noch angeschosse, überschlagen sich mit dem Auto, rasen in einen Schweinelaster und und und… schließlich will ich nicht zu viel vorwegnehmen

Tschick! war eine wirklich kurzweilige Lektüre, die mich hin und wieder zum Schmunzeln und zum Nachdenken gebracht hat, denn ich wäre erst recht zu feige gewesen, mich auf eine Tour mit einem geklauten Auto einzulassen… Erwachsenwerden ist aber schon nicht leicht, oder?

Ich kann es aber jedem wirklich nur empfehlen!!

Wolfgang Herrndorf: Tschick!
Hardcover
Verlag: Rowohlt Berlin  (2010)
Seiten: 254
ISBN-13: 9783871347108

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