Ein weiteres Rezensionsexemplar von bloggdeinbuch.de ist nun in mein Regal gewandert. Diesmal wusste ich allerdings nicht, um welches Buch es sich handelt, denn man konnte sich auf eine Sneak Preview bewerben. Was mich dann erwartete war ein Thriller. Zumindest dachte ich das zunächst…
„Elf Leichen werden in einem verschneiten Bergdorf gefunden. Ein Pfarrer und eine Psychiaterin versuchen, dem Unfassbaren auf die Spur zu kommen. Mitreißend spürt Sandro Veronesi den Grundfragen von Schuld und Sühne, Gut und Böse, Vernunft und Glauben nach.
Im verschneiten Wald nahe des Bergdorfs San Giuda werden die Leichen von elf Touristen gefunden. Die Autopsie der Leichen offenbart etwas Unfassbares: elf Leichen, elf Todesursachen. Mord und Selbstmord, Krebs und Herzinfarkt. Ein Opfer scheint dem Biss eines Haifisches erlegen zu sein. Nichts passt zusammen. Während die Behörden die unerklärlichen Details der Tragödie vertuschen, versuchen der Priester Don Ermete und die Psychologin Giovanna, das Rätsel zu lösen. Ihre Ermittlungen führen den Leser auf eine philosophische Reise in die Grenzgebiete unseres Verstandes.“
Doch nicht nur die elf Leichen geben Grund zum Rätseln auf. Denn auch Giovanna selbst hat an jenem Morgen, an dem die elf Personen auf so unterschiedlichste Weise ums Leben gekommen sind, ein merkwürdiges Erlebnis: Eine seit 15 Jahren verheilte Schnittwunde, die damals das Ende ihrer Sportlerkarriere einläutete, ist unverhofft wieder aufgebrochen und muss nochmals genäht werden. Als sich herausstellt, dass dies exakt zu dem Zeitpunkt geschehen ist, als die Uhren der Verstorbenen stehen geblieben sind, versteht auch sie die Welt nicht mehr.
Sind hier wirklich übernatürliche Kräfte am Werk? Oder wie sonst lassen sich all diese Zufälle erklären?
Mein Fazit
Puh, was soll ich dazu sagen? Veronesi gelingt es recht gut, Verwirrung zu stiften, was nicht zuletzt durch Kombination aus der Psychologin Giovanna und den Priester Don Ermete sowie den vielen irgendwie doch schräg wirkenden Kreaturen/Dorfbewohnern im Buch hervorgerufen wurde. Während des Lesens habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich mich gefragt habe, was ich hier eigentlich lese: Krimi/Thriller oder Science Fiction? Spannend fand ich es dennoch und irgendwie mag ich es auch, wenn ein Buch mich rätseln lässt. Aber wie viel Rätsel braucht der Mensch/Leser wirklich? Oft hatte ich das Gefühl, dass die Handlung einfach nur stockte, statt voranzuschreiten. Und auch das Ende war für mich alles andere als erfüllend. Gute Ansätze und ein flüssiger Erzählstil, der das Lesen ansich sehr angenehm machte, können jedoch nicht über das wirklich dürftige Ende hinwegtäuschen.
Sandro Veronesi: XY
Hardcover
Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1., Aufl. (August 2011)
Seiten: 393
ISBN-13: 978-3608939606