24/2011 Esther Kinsky: Banatsko

Esther Kinsky hat es mit Ihrem im Frühjahr 2011 erschienen Roman Banatzko leider nicht bis auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2011 geschafft, doch freue ich mich, dass ich mein neugieriges Näschen in diesen Roman stecken durfte, denn allein sprachlich gesehen ist er wirklich empfehlenswert.

Unter dem Motto „Nur gegenseitiges Verständnis kann ein erträgliches Verhältnis schaffen…“ reiste Esther Kinsky mit einem Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung ins ungarische Battonya, wo die ursprünglich aus dem Bonner Umland stammende Schriftstellerin neben Berlin ihren Wohnsitz aufgeschlagen hat.

Mein Fazit:

Ich muss sagen, ich tue mich ab und an schwer mit Büchern, die keine wirkliche Handlung haben und keine festgelegte Geschichte erzählen. Man neigt zu oft dazu, nach einzelnen Kapiteln,das Buch einfach wieder auf Seite zu legen und nebenbei dann doch wieder etwas zu lesen, das einen mehr fesseln kann.  Und so braucht man ewig, um dieses Buch zu Ende zu lesen und nicht selten verfehlt es seine Wirkung.
Esther Kinskys Roman – wenn man es denn einen Roman nennen kann – fasst einzelne Begebenheiten, Begegnungen und Eindrücke eines Menschen zusammen, der eine ganze Weile in Banatsko  lebt und sich dort weitestgehend in das ruhige und dörfliche Leben in der Nähe der Grenze integriert. Sofern dies bei einer so eingeschworenen Gemeinschaft denn überhaupt möglich ist. Mit viel Gefühl und Poesie in der Sprache vermittelt sie so ein wirklich einmaliges Bild einer Gegend, die vielen vermutlich gänzlich unbekannt ist.

Allen Bedenken zum Trotz habe ich das Buch nicht wirklich oft auf Seite gelegt und auch wenn ich für andere Bücher mit einer ähnlichen Seitenanzahl vermutlich deutlich weniger Zeit hätte investieren müssen, so dass ich recht zügig das Buch für mich entdeckt habe und ich mich voll und ganz in Esther Kinskys poetische Sprache verlieren konnte sowie die Dorfbewohner Banatskos auch wahrlich liebgewonnen habe.

Esther Kinsky: Banatsko
Hardcover
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Seiten: 242
ISBN-13: 978-3882217230

Buch bei amazon.de bestellen

Schreibe einen Kommentar