47/2013 Marisha Pessl: Eine amerikanische Nacht

Vor einigen Wochen erreichte mich ein mysteriöser Brief aus New York. Nach etwas Recherche fand ich schnell heraus, dass es sich um eine Werbeaktion für Marisha Pessls neuen Roman „Eine amerikanische Nacht“ handelte. Da mich die Beschreibung wirklich angesprochen hat – mysteriös und spannend – habe ich netter Weise ein Exemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen und bin schnell in die Welt des Regisseurs Cordova eingetaucht.

Scott McGrath ist ein gescheiterter Journalist. Seit er sich vor einigen Jahren mit dem Regissuer Cordova angelegt hat und in einem TV-Interview behauptet hat, dieser würde sich an Kindern vergehen, sein Zeuge jedoch verschollen blieb, ging es nicht nur mit seiner Karriere sondern auch mit seiner Ehe bergab. Ales er eines Nachts im Central Park joggen ist, lauert ihm Cordovas Tochter Ashley auf: eine schweigsame Erscheinung im Park. Als sie kurz darauf auch noch in der U-Bahn erscheint, glaubt Scott gar, die Familie Cordova sei hinter ihm her. Doch plötzlich ist Ashley tot: in einem alten, leerstehenden Haus Downtown soll sie sich in einem Fahrstuhlschacht in den Tod gestürzt haben. Ob Scott der letzte war, der sie gesehen hat? Der Gedanke lässt ihm keine Ruhe und so begibt sich Scott daran, Ashleys letzte Schritte zu rekonstruieren. Denn er ist sich sicher, dass ihre Familie hinter dem vermeintlichen Selbstmord steckt.

Nach dem spannenden Auftakt mit der mysteriösen Post und der verborgenen Internetseite habe ich große Erwartungen in diesen Roman gesteckt und Marisha Pessl hat mich nicht entäuscht. Auch wenn Cordova nie selbst (oder vielleicht doch??) auf der Bildfläche erscheint, so schafft Pessl es wunderbar, eine Aura des Geheimnisvollen um ihn zu weben. Schwarze Magie, Verschwörungen, sexuelle Ausschweifungen, verschwundene Schauspieler. Als Leser spinnt man sofort jeden Fetzen, den man über Cordova erfährt, weiter zu einem Bild eines verrückten, gruseligen Mannes, der seiner Tochter garantiert das Leben zur Hölle gemacht haben muss. Und so lässt man sich gemeinsam mit Scott immer weiter in diese Spirale hineinziehen, will mehr erfahren und schnell weiterlesen.
Spannung und Gruselfaktor machen das Buch für mich auf jeden Fall zum absoluten Winter-Tipp!

Marisha Pessl: Eine amerikanische Nacht
Hardcover
Verlag: S. Fischer
Seiten: 800
ISBN-13: 978-3100608048

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