41/2012 Kazuo Ishiguro: Als wir Waisen waren

Christopher Banks ist der berühmteste Detektiv im London der 30er Jahre. Seine Erfolge ermöglichten ihm den Eintritt in die Kreise der gehobenen Gesellschaft und wo auch immer er auftaucht trifft er auf bewunderer seiner Arbeit. Auch wenn er als Jugendlicher im Internat des öfteren wegen seines ungewöhnlichen Berufswunsches belächelt wurde. Doch einen Kriminalfall hat er bis heute nicht lösen können… die Entführung seiner Eltern in Shanghai. Und so führt diese unerledigte Aufgabe ihn in das Shanghai seiner Kindheit zurück und er versucht mit Erinnerungsstücken aus seiner Jugend im „heutigen“ Shanghai, das schwer gebeutelt ist vom Krieg gegen die Japaner.

Schnell führt ihn seine Recherche auf die Spuren der Opiumhändler und Warlords, denn obwohl sein Vater für eine britische Firma arbeitete, die den Opiumhandel aus eigennützigen Gründen unterstützte, war seine Mutter eine entschiedene Gegnerin gegen den Opiumhandel und machte sich als Aktivistin auf diesem Gebiet einen Namen. Schnell ist Christopher überzeugt, dass seine Eltern noch leben und nach den vielen Jahren, die seither vergangen sind, noch immer in einem Haus in Shanghai gefangen gehalten werden. Kann er sie noch rechtzeitig retten, bevor sie Opfer des Krieges werden?

Mein Fazit:
„Als wir Waisen waren“ ist mein dritter Ishiguro und wird garantiert nicht der letzte Roman sein, den ich von diesem brillianten Autor gelesen habe. Dieser Roman ist deutlich mehr als eine Detektivgeschichte und lässt sich auch in keinster Weise mit den Ermittlern von Beckett und wie sie alle heißen vergleichen. Ishiguro hat einen literarischeren Anspruch, dem er in all seinen Werken gerecht wird. Ein absolut grandioser Schriftsteller, dem jeder einmal eine Chance geben sollte.

Kazu Ishiguro: Als wir Waisen waren
Taschenbuch
Verlag: btb
Seiten: 352
ISBN-13: 978-3442729814

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