11/2015 Anke Napp: Monster

11001421_377643355739925_2069374932_oAuf den NATO-Friedensgipfel im US-amerikanischen Georgia soll ein terroristischer Anschlag verübt werden, zumindest liegt den örtlichen Behörden ein Warnschreiben einer islamistischen Terrororganisation vor. Ziel des Anschlags soll das prestigeträchtige Conference Center sein. Doch wo genau hat das Gebäude Schwachstellen, sprich wo könnten sich die Sprengsätze in dem riesigen Gebäude befinden? Experten müssen zu Rate gezogen werden und zwar schnell, denn es bleiben weniger als 24 Stunden, um die Bomben zu finden und zu entschärfen. Sarah Harper, die den Bau gemeinsam mit ihrem Mann geleitet hat, wird mit in das Spezial-Team aufgenommen, denn niemand kennt das Gebäude und seine Schwächen besser als sie. Ihr zur Seite gestellt wird das Monster von Boston, der Terrorist Shadid, der nach einem geglückten Terroranschlag in Boston seit nun sieben Jahren eine Haftstrafe in Isolationshaft absitzt. Doch damit nicht genug: Sarahs Mann kam bei eben diesem Anschlag in Boston ums Leben – und jetzt soll sie mit dem Monster zusammen arbeiten?
Doch nach und nach zeigt sich, wer das wahre Monster ist…

Mehr möchte ich euch über den Inhalt erst einmal nicht Preis geben, denn ich möchte euch ja nicht die Spannung nehmen, falls ihr das Buch selber lesen möchtet.

Mein Fazit:
Der Klappentext verspricht bereits eine wirklich rasante Geschichte und man fragt sich noch vor Beginn des Buches, ob Anke Napp das Erzähltempo wirklich aufrecht erhalten kann. Schließlich bleiben lediglich 180 Seiten, um einen Spannungsbogen mit vielen unerwarteten Wendungen (so verspricht der Klappentext) aufzubauen. Ein wirklich schweres Ziel, dass sich Anke Napp da gesetzt hat. Und ja, sie legt ein wirklich hohes Erzähltempo vor, so dass man gefühlt nach jeder Seite wieder in einem anderen Setting ist. Angefangen von einem Überfall auf ein Waffenlager im Irak, über ein Wahlkampf-Rededuell, Sarahs Familie, und und und. Zwischendurch verliert sich Anke Napp leider in einigen Beschreibungen, die in einem Roman leider nicht wirklich gut funktionieren, dafür aber für eine Verfilmung wirklich ideale Setting- und Atmosphärenbeschreibungen wären. Was mich aber viel mehr gestört hat (abgesehen von den Tippern – wir kennen das ja von Selbstverlegern) waren zwei große Punkte:

1. Die überwältigende Menge an Charakteren, die sie aufgreift.
Bei gerade mal 180 Seiten waren hier so viele Charaktere enthalten, dass ich kaum mehr den Überblick behalten habe. Gut, die beiden Frauen, die vorkommen, auseinander zu halten, war natürlich kein Problem. Aber die Polizisten, Politiker, Anwälte, FBI-Agenten…. ich wusste irgendwann ehrlich nicht mehr, wer wer war.

2. Sprachliche Schwächen und Recherchearbeit
Anke Napp hat sich wirklich sehr bemüht, ein hohes sprachliches Level in ihrem Thriller aufrecht zu erhalten, doch wirkt es an vielen Stellen einfach überambitioniert. Es wirkt an vielen Stellen etwas schwerfällig. Allein die Nutzung des Begriffs Opponenten sowohl in einem TV-Duell als auch in einem Paintball-Spiel wirkt leider irgendwie fehl am Platze.
Hinzu kommen entsprechende Recherche-Fehler was beispielsweise die Skorpion-Maschinenpistole (nicht Scorpion) angeht oder die Tatsache, dass Anke Napp für die Terrorabwehr die Homeland Defense statt der Homeland Security einsetzt.

Ich muss ehrlich sagen, ich habe mich ziemlich durch diese 180 Seiten hindurchgequält.

Anke Napp: Monster
Broschiert
Verlag: Leffler, A
Seiten: 180
ISBN: 978-3936457612

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