46/2013 J.D. Salinger: Franny und Zooey

Meine kleine Challenge bot mir endlich mal einen guten Grund, um ein weiteres Werk von J.D. Salinger in Angriff zu nehmen. Da ich ein Buch für den Buchstaben F benötigte, landete also „Franny und Zooey“ auf meiner Leseliste.

Der Roman ist komplett zweigeteilt. Part eins Widmet sich der jungen Franny, die ihren Freund im College besucht. Beide haben sich wochenlang auf diesen Termin gefreut, doch jetzt, wo Franny da ist, ist alles anders als geplant. Franny ist einem Nervenzusammenbruch gleich mehrmals gefährlich nahe, stellt viele Dinge und Überzeugungen in Frage und gerät so auf Konfrontationskurs mit ihrem Freund. Das Treffen ist ein Desaster.

Der zweite Part stellt ihren älteren Bruder Zooey, einen Schauspieler, in den Mittelpunkt und verrät uns deutlich mehr über die Familie: alles hochbegabte Kinder, die bereits in jungen Jahren an Radio-Quizsendungen teilnahmen. Doch trüben auch Schicksalsschläge die Familie, denn nicht mehr alle Kinder leben.
Auch dieser Part beschäftigt sich mit Franny, die nach ihrem Nervenzusammenbruch zu ihren Eltern gefahren ist und sich dort weiter in ihrem Elend suhlt. Die Mutter ist so verzweifelt, dass sie Zooey um Hilfe bittet, der den Hintergrund zu Frannys Zusammenbruch nur zu gut kennt. Ein kleines religiöses Büchlein…

„Franny und Zooey“ ist mit Sicherheit kein spannender Roman mit Höhepunkt und allem drum und dran. Vielmehr zeichnet Salinger sehr interessante Charaktere und stellt für seine Zeit die richtigen Fragen. Besonders zentral erscheint hier der Glaube. Auch wenn ich mich nichtmal ansatzweise in Franny hineiniversetzen kann, so hat Salinger mir hier doch recht viele Denkanstöße gegeben, kommt aber nicht an „Der Fänger im Roggen“ heran.

J.D. Salinger: Franny und Zooey
Taschenbuch
Verlag: KiWi
Seiten: 240
ISBN-13: 978-3499245589

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