07/2013 Jonathan Strout: Die Spur ins Schattenland

Nachdem ich vor einigen Jahren bei einer seiner Lesungen war, hab ich mich zunächst an Bartimäus herangewagt, doch kam ich irgendwie so gar nicht in die Geschichte hinein. „Die Spur ins Schattenland“ ist also mein zweiter Versuch mit Jonathan Strout gewesen. Ob es sich gelohnt hat? Ja, definitiv.

Charlie und Max waren unzertrennlich, verbrachten jede freie Minute miteinander und machten die Umgebung gerne auch mit ihren Fahrrädern unsicher. Bis zu jenem Tag am Mühlteich… Von einem Baum aus spring Max ganz unvermittelt in den Teich und taucht nicht mehr auf. Charlie springt hinterher, um ihren Freund zu retten und sieht mit an, wie Unterwasserwesen ihn weiter hinunterziehen – scheinbar auf seinen Wunsch hin. Auch sie wird von den Wesen gepackt, kämpft jedoch dagegen an und findet sich später im Krankenhaus wieder. Doch keiner mag ihr die Geschichte von den Unterwasserwesen glauben. Familie und Ärzte sind sich sicher, dass Charlie ihren Freund Max einfach nicht loslassen und seinen Tod akzeptieren will, so quält sie sich durch Therapien und Familienausflüge. Doch Charlie ist sich sicher, dass Max nicht gestorben ist – vielmehr glaubt sie ihn im Schattenland und wähnt sich in ihren Träumen auf der Suche nach ihm und trifft dort Kirk, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie muss Max erreichen, bevor er am großen Tanz teilnimmt. Danach wird jede Erinnerung an sein Leben ausgelöscht sein.

Mein Fazit:
„Die Spur ins Schattenland“ hat mich von der ersten Seite an absolut gefesselt und in seinen Bann gezogen. Charlie, die den Tod ihres Freundes nicht wahrhaben will, ist gefangen zwischen den zwei Welten, die immer mehr miteinander verschwimmen, so dass ihre Erlebnisse im Schattenland schließlich auch – zunächst in Form von Verletzungen – Auswirkungen auf die reale Welt haben. Teile der Geschichte sind aus James Perspektive geschildert – James, ihr älterer Bruder, macht sich große Sorgen um seine Schwester und ist der einzige Mensch, der wirklich mehr hinter Charlies verhalten und ihren Alpträumen vermutet und ihr beisteht. Auch wenn er am Verstand seiner Schwester zweifelt.

Ein wirklich spannender Roman über ein Mädchen, das den Tod des besten Freundes nicht akzeptieren kann und sich auf die Suche nach ihm macht – und sich dabei selbst in große Gefahr begibt.

Jonathan Strout: Die Spur ins Schattenland
Taschenbuch
Verlag: Omnibus TB
Seiten: 320
ISBN-13: 978-3570218471